OOP 2016, 3. Tag

Datum: 4. Februar 2016
Autor*in: Marc Kurzmann


Dave Thomas: Huge Memory & Collection Oriented Programming
Schon der erste Vortrag auf Englisch erforderte meine volle Konzentration. Dave Thomas ging ziemlich schnell auf die hardwaremäßigen Trends im Bereich Speicher ein. Dadurch, dass nicht-volatiler Speicher in naher Zukunft einerseits durch Flash und SSD-Technologie sehr viel schneller zugreifbar sein wird und andererseits im Vergleich zu den Kosten, die bei der Software-Entwicklung entstehen, äußerst „billig“ zu haben ist, werden vermehrt Systeme mit riesigen schnell zugreifbaren Speichern zur Verfügung stehen. Das wird massive Auswirkungen auf klassische Architekturpattern zur Performance-Optimierung haben. Genannt sei hier z.B. das Caching; aber auch Unveränderlichkeit von Objekten, funktionale Programmierung werden einen wichtigeren Stellenwert einnehmen.

Rolf Dräther: Team extreme – 15 Mann auf des toten Mannes Kiste
Spannend, aber mit einem ganz anderem Thema versprach der nächste Vortrag zu werden. Rolf Dräther hat das Experiment gewagt, eine Atlantik-Überquerung auf einem Segelschiff-Frachter mit 15 unbekannten Menschen zu wagen. Die Herausforderung war hier sich auf engstem Raum mit den anderen Crew-Mitgliedern zu arrangieren und zu lernen mit den Konflikten umzugehen. So packend hier der „Reisebericht“ war, so war ich doch ein wenig über die vermittelten Ergebnisse enttäuscht. Er ging hier nur sehr oberflächlich damit um, wie mit Krisensituationen umgegangen worden ist.

Keynote – Martin Förtsch, Thomas Endres: Sehen wie ein Terminator – Augmented Reality mit der Oculus Rift
Zwei findige Entwickler meiner Ex-Firma TNG haben auf sehr unterhaltsamer Weise demonstriert, wie mit einfachen Standard-Komponenten und APIs ein System gebaut werden kann, welches Informationen wie Gesichtserkennung in Echtzeit anzeigen kann, ähnlich wie aus den Terminator-Filmen bekannt. Dabei wurde eine Oculus Rift-Brille um zwei zusätzliche Kameras erweitert, die stereoskopische Bilder liefern – schon ganz lässig was die Jungs da gebastelt haben.

Josef Adersberger: Clickstream-Analyse mit Spark
Dann wieder ein guter Bekannter. Sepp Adersberger schildert in souveräner Weise über ein Projekt zur Clickstream-Analyse, von den Datenmengen, mit denen sie zu kämpfen hatten und die stark begrenzte Zeit in der die Daten weiterverarbeitet und aggregiert werden mussten. Dabei stellte er unterschiedliche Architektur-Ansätze und Tool-Chains gegenüber und erläuterte dann die Lösung, die letztendlich eingesetzt wurde: Kafka für die Datastream-Collection, Spark-Streaming für die Stream-Weiterverarbeitung, HDFS+Parquet als Event-Data-Lake, Spark für das Processing und Tachyon,Parquet und Spark SQL für Analytics. Eine interessante Kette mit interessanten Tools.

Keynote – Ward Cunningham: Federated Wiki builds further on Objects, Patterns and Agility
Als Begründer des Wikis stellte Ward Cunningham in seinem Vortrag den nächsten logischen Schritt vor: sein nächster Clou soll Federated Wiki sein – ein verteiltes Wiki. Hier hatte er schon sehr konkrete Vorstellungen, aber – sorry Ward – irgendwie habe ich hier nicht den besonderen „Kick“ mitbekommen – vielleicht lags aber nur am nachmittäglichen Koffein-Notstand…

Gunter Dueck: Integration of Everything
Wieder einmal unterstrich Gunter Dueck, warum er zu den unterhaltsamsten Vortragsrednern auf Konferenzen zählt. Gespickt mit zahllosen Anekdoten und durch Beispiele untermauert, mahnte er den bevorstehenden Wandel durch Industrie 4.0, IoT etc. an, auf den sich die Gesellschaft einstellen muss. Zum Schluss zitierte er dann noch Platons Höhlengleichnis um einen Vergleich mit der gesellschaftliche Lethargie zu ziehen.

So – das war’s für dieses Jahr auf der OOP: viele interessante Vorträge, neue Ideen und Inputs – wir werden das eine oder andere auf jedenfall verwerten können.


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