Im Juli waren wir (Benni und Florian) auf dem WeAreDevelopers World Congress. 15.000 Verrückte, die gerne mit Computer sprechen, trafen sich bei bestem Wetter auf einem Haufen in Berlin. Es war voll und warm. Dennoch hatten wir unseren Spaß. Drei Tage voller Informationen, Impressionen und Erfahrungen. Hier mal in Kürze unsere Highlights:
Der Mittwoch war eher ruhig. Noch keine Sessions, dafür gab es einen frühen Check-In und kleinere Events über die Stadt verteilt. Wir waren beim „Twist & Shape Mobility“ von VW. Dort konnten wir einen Einblick zu den Themen des In-Car Entertainment bis zu dessen Security erhaschen. Spannend ist, dass deren System auf Android basiert und sie auch viele Entwicklungen als Open Source direkt in die Basis von Android bringen. Davon können dann andere Automobilhersteller ebenfalls profitieren. Und es gibt einen App Store für’s Auto, über den man wie auf dem Smartphone beliebige Apps installieren kann, was durchaus touristisch relevant werden könnte.
Am Donnerstagmorgen begann dann der eigentliche Kongress und ging bis Freitagabend. Begonnen hat dieser mit einem Talk von Davis Simas, welcher zeitweise im weißen Haus zu Zeiten Obamas gearbeitet hat. Die beeindruckendste Anekdote war, dass auf ihn und seine Kollegen und Kolleginnen täglich ein Zettel mit Botschaften von verschiedensten Menschen im Büro wartete, in denen sie ihre Probleme und Wünsch an den Präsidenten äußerten. Dies sollte immer ins Gedächtnis rufen, wofür die Leute im Weißen Haus arbeiten: Für das Wohl der Menschen.
Benni war anschließend ganz nach dem Motto „über den Tellerrand“ in Themen vertieft von HTMX über Game-Development bis hin zu Soft Skills, die man als Entwickler haben sollte. Florian hat sich dann den Themen der Cloud Infrastruktur und Kubernetes gewidmet. Dabei waren Talks von „Why we left the Cloud“ (Spoiler: Vendor Lock-In und Kosten) über die Verwaltung von massiv vielen Clustern (etwa 20.000 Cluster mit 350.000 Nodes) bei IONOS mit etcd.
Leider klangen einige Talks vielversprechender, als sie dann schlussendlich waren. Das mag auch damit zusammen hängen, dass wir vieles schon „richtig“ machen. Gerade die Themen zur Web Performance und den Core Web Vitals haben uns wenig Neues gezeigt. Ein geplanter Talk „CI/CD Patterns and Antipatterns – Things your Pipeline Should (Not) Do“ konnte gar nicht besuchen werden, da dieser so voll war, dass man nicht mal mehr in den Raum kam. Stattdessen konnte man in solchen Momenten gut über die beiden Expo-Bereiche laufen und die diversen Stände besuchen und anschauen. Bei einem Plausch mit einem Mitarbeiter von Hetzner, unserem Rechenzentrum-Betreiber, konnten erste Infos gewonnen werden, wie denn die Zeitlichen Pläne für S3 Storages, Managed Kubernetes und Managed Databases waren. Ebenfalls spannend war der etwas abseits gelegene Stand zum Thema 3D-Druck und was damit alles möglich ist. Und ganz nebenbei begegnete man unterwegs auch einfach mal dem kleinen Kerlchen hier, der durch die Gegend lief:
Eines der spannenderen Talks war „Docker exec without Docker“. Hierbei wurde vorgeführt, was Docker eigentlich im Kern ist, auf welchen Technologien es aufbaut und warum es eigentlich damit so leichtgewichtig ist. Dabei wurde live ein Einblick gebracht in cgroups, namespaces und virtual ethernet bridges und wie Docker diese nutzt, um seine Funktion bereitzustellen.
Dem nichts nachstehend war der Talk „Scaling Databases“. Dieser zeigte die Probleme von verteilten Datenbanken mit synchronen und asynchronen Synchronisierungen. Die fast sinnvollste Variante der Verteilung der Datenbanken bei gleichbleibender oder besserwerdender Performance war das Sharding der Datenbank, also das Aufteilen der Datenbank in mehrere Gruppen und damit Verteilung auf verschiedene Maschinen.
Ganz besonders war ein „Talk“ von John Romero, den Erfinder des Spiels DOOM. Als Abschluss des zweiten Tages (also dem Donnerstag), gab es ein Live-Deathmatch, in dem man gegen ihn antreten konnte. Dabei zeigte er, dass Spiele-Entwickler manchmal doch echt gut in ihren eigenen Spielen sein können. Mehr als sechs Kills schaffte keiner der Teilnehmer, während Romero sie in gleicher Zeit einfach 20 mal wegputzen konnte. Fun-Fact nebenbei: Doom ist eines der meistportierten Programme der Welt und läuft sogar auf Schwangerschaftstests oder Zahnbürsten mit Display.