Diesen Monat fand zum ersten Mal unser neues Format Lunch & Learn statt. Die Idee dahinter ist simpel: Kollegen machen zusammen Mittagspause und lernen dabei etwas dazu. Die Umsetzung ist, wie es sich gezeigt hat, auch einfach: monatlich bereiten ein oder zwei Mitarbeiter einen Vortrag zu einem Thema, mit dem sie sich tiefgehend auseinander gesetzt haben, vor und geben ihr Wissen an das Team weiter. Die Zuhörer können sich dabei zurücklehnen und ihr Essen genießen – so entspannt kann Wissensaneignung sein! Weil man dem Termin online beitreten kann (oder während der Pandemie muss), darf man es sich auch einfach auf dem Balkon gemütlich machen.
Das Thema des ersten Lunch & Learn war „Usertesting im Projektalltag“. Wozu brauchen wir nutzerzentriertes Arbeiten, wie funktioniert es und welche Testing-Methoden gibt es? Diese und viele weitere Aspekte erklärten Lorena Meyer und Sabine Schmidt-Colinet in ihrem Vortrag.
Was also haben wir in dieser lehrreichen Mittagspause erfahren?
Zunächst, dass die wichtigste Frage im Vorbereitungsprozess eines Projekts „Für wen erstellen wir Websiten?“ lautet. Die Antwort ist nicht, wie vielleicht angenommen „für den Kunden“, sondern eher für den Kunden, gleichzeitig aber auch für den Nutzer. Testing ist daher elementar, um einen Einblick in die Nutzerperspektive zu bekommen und darauf wertvolle Informationen für die spätere Projektumsetzung zu ziehen. So kann man beispielsweise erfahren, wie der Nutzer mit der Bedienung oder mit den Funktionen einer Website zurecht kommt oder ob er diese überhaupt nutzt. Dadurch kann man bereits in der frühen Phase der Projektkonzeption Anpassungen treffen und somit am Ende die Qualität steigern. Der Leitsatz lautet: test, learn, optimize!
Usability- und Guerilla Testing
Es gibt zahlreiche Testmethoden. Auch für die Durchführung eines Usability-Tests gibt es mehrere Möglichkeiten – darunter Labortests, synchrone oder asynchrone Remote-Tests. Letztere sollten eine bestimmte Dauer nicht überschreiten; bestenfalls nur bis zu 30 Minuten, um den Probanden nicht zu überfordern. Durch dieses ausführliche Testing können bereits fünf Probanden 85% aller Probleme identifizieren.
Das Guerilla Testing ist hingegen ein kurzes Testing und wird meist mit Personen aus dem Umkreis, wie Kollegen und Freunden, durchgeführt. Aber auch diese Möglichkeit ist nicht zu unterschätzen, denn jeder noch so kleine Test kann hilfreichen Input liefern.
Jeder Test mit jedem noch so ungeeigneten Nutzer ist besser als gar kein Test.
Steve Krug
Nach wichtigen Hinweisen für ein erfolgreiches Testing konnten schließlich alle Beteiligten bei einem live Remote-Test dabei sein und sehen wie die Theorie praktisch angewandt wird.
Im Mai kann sich das Team bei einer weiteren Mittagspause zum Thema „Prototyping“ weiterbilden!