Design & UX – Smashing Conference ’23 in Antwerpen

Datum: 24. Oktober 2023
Autor*in: Carina Kruse
Datum: 24. Oktober 2023
Autor*in: Sabrina Baumgartner


Ja, Antwerpen! Richtig gelesen. So sind wir, Sabrina und Carina quer durch Deutschland, in die zweitgrößte Hauptstadt von Belgien gefahren, um das Event des Fachmagazins „Smashing Magazine“ zu besuchen. (An dieser Stelle sei gesagt, Wahnsinn! – Was für eine an sich schon wirklich durchdesignte, wunderschöne Stadt. 😊) Denn dort gab es erneut eine Smashing Conference, diesmal mit dem Schwerpunkt „Design & UX“.

Sabrina besuchte ihre erste SmashingConf letztes Jahr in Freiburg, wo es sich um die Themen Webdesign und Webentwicklung drehte. Hier nachzulesen.

Der erste Tag begann für uns direkt mit einem Ganztages Workshop mit dem Thema „Creating and Maintaining Successful Design Systems“ von Brad Frost, dem Erfinder des Atomic Design.

Design System Workshop von Brad Frost. Sicht von Carina

Ein durchaus spannender Tag mit viel Information, alles rund um die atomare Design-Methodik, den disziplinübergreifenden, auf Pattern basierten Workflow, sowie die Wartung eines Design-Systems, um den langfristigen Nutzen zu gewährleisten. Auch wenn die Thematik etwas trocken und komplex werden kann, vermittelte Brad Frost das Ganze in einer sehr lockeren und engagierten Art. Einziger negativer Aspekt war der Mangel an praktischen Übungen, denn der Workshop war im Grunde ein langer Talk mit Frage- /Diskussionsrunden zwischendrin.

Tag 2 in Antwerpen – Der Beginn der eigentlichen SmashingConference

Direkt sehr energetisch war der Auftakt durch den Gastgeber Vitaly Friedman, seines Zeichens UX Experte und ebenfalls Herausgeber des eigentlichen Smashing Magazines. Das ganze fand im Bourla Theatre statt, was schon an sich einen eindruckvollen Charakter und Charme mit sich brachte.

Um nicht direkt jeden Vortrag einzeln zu beschreiben, denn das würde den Rahmen sprengen, hier mal einige unserer Favoriten:

The Invisible Power of UI Typography

War zum einen der Vortrag vom Österreicher Oliver Schöndorfer, der in seinem sehr schwungvollen und vor allem sehr humorvollen Vortrag gezeigt hat, was alleine nur die Gestaltung von Text auf ein Interface für Auswirkungen haben kann.

Oliver Schöndorfer von hinten fotografiert. Das Publikum im Hintergrund
Die Sicht von Oliver Schöndorfer von der Speaker Bühne | © Marc Thiele

Am Ende wies er noch auf seine Website fontfriday hin, wo er in seinem Newsletter jeden Freitag eine Schriftart empfiehlt und erklärt, für welchen Anwendungsfall sie am besten geeignet ist. Sowie jede zweite Woche eine kostenlose Schriftart zur Inspiration, die direkt ins Postfach geliefert wird.

With great power comes great responsibility

…ist ein bekannter Spruch aus einer namhaften Superhelden-Reihe. In Kat Zhou’s Talk “Design Ethically: From Imperative to Action” habe ich gelernt, dass dieser Spruch relevanter in meiner Arbeitswelt ist, als gedacht. Wir Designer haben das Privileg, die Realität anderer zu gestalten und zu formen. Das ist eine Menge Verantwortung, denn mit dieser Macht kann auch viel Ausbeutung und Unterdrückung ausgeübt werden – opressive design.

Und auch, wenn keiner von uns grundlegend böse Intentionen hat, kommen solche Dark Patterns, welche Nutzer zu Dingen verleiten, die sie gar nicht tun wollen, immer öfters vor.

Kat Zhou appelliert hier:

Designers should define and design ethical experiences and ensure they pose no significant harm

Kat Zhou


Im Zuge dessen stellte sie eine neue Art von Design Thinking (eine kundenzentrierte und iterative Methode für die Lösung von komplexen Problemen und die Entwicklung neuer Ideen) vor. 

Hierbei stellt sie drei zusätzliche Phasen vor:

  • Evaluate: Ist die von uns definierte Problemstellung überhaupt ein Problem?
  • Forecast: Können ethische Verstöße auftreten, wenn wir diese Idee umsetzen? Welche wären das?
  • Monitor: Treten neue ethische Probleme auf? Wie können wir sie umgehen
Kat Zhou beim Präsentieren ihres neuen "Design Thinking" Ansatzes
Neuer „Design Thinking“ Ansatz von Kat Zhou

Mit ihrem Projekt Design Ethically, welches als Framework anfing, legt sie eine theoretische und philosophische Grundlage fest und bietet ein Toolkit, das Teams helfen soll, die Konsequenzen ihres Produktes vorherzusagen.

Der „Special“ Track:

Der mitunter vielleicht spannendste Vortrag für viele TeilnehmerInnen dort. Denn jede SmashingConf hat einen „Mystery“ -Speaker. (Und nein, das ist nicht Vitaly selbst, der allerdings durch die Veranstaltung geführt und am Ende nochmal Interviews mit den jeweiligen Vortragenden gehalten und ZuschauerInnen Fragen gestellt hat.)

Diesmal war es Seb Lester. Ein Schriftdesigner und Experte rund um das Thema Kalligraphie mit Wurzeln in London. Besonders atmosphärisch und interessant war sein Vortrag, da er von seiner persönlichen Geschichte und den Stationen in seiner Laufbahn als Künstler erzählte und auch dazu immer wieder Videos zeigte, wie und warum verschiedene Werke von ihm entstanden sind. 

Einer der Aufträge, der für ihn am bedeutungsvollsten war, war im Jahre 2014 das Entwerfen des Logos für die Mission Surface Water and Ocean Topography (SWOT) für die NASA. Kein Wunder, dass das Publikum gebannt an seinen Lippen hing und seine Erzählweise und visuelle Darstellung dazu, geradezu eine hypnotische Wirkung erzielte.

   

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Fazit Sabrina

In der diesjährigen SmashingConf konnte ich wieder sehr viele wertvolle Erfahrungen sammeln und mein Wissen in den unterschiedlichsten Bereichen erweitern. Verglichen mit der Conference im letzten Jahr in Freiburg, war ich hier besser aufgehoben, da der Fokus in Antwerpen mehr auf Design Themen lag. Besonders die große Vielfalt an Talks sorgt dafür, dass einem nicht langweilig wird und inspiriert einen, auch mal über den Tellerrand zu blicken. Auch der Austausch mit den ganzen Designern und Entwicklern ist eines meiner Lieblings Dinge, da es nicht oft vorkommt, dass ich mich mit solchen Leuten in den unterschiedlichsten Branchen und aus den unterschiedlichsten Orten austauschen kann. Ich bin wieder mal super dankbar, dass infomax uns die Möglichkeit gibt, solche Conferences zu besuchen.

Die gesammelten Erfahrungen werden mir im Arbeits- und auch im Privatleben sehr weiterhelfen und ich freue mich schon auf weitere zukünftige Conference besuche!

Fazit Carina

Ja, so schnell war dann fast eine ganze Woche auch schon wieder vorbei. Gefüllt mit Wissen über die verschiedensten Themen, rund um Design und UX, aber auch außerhalb davon. Neues Wissen über eine Stadt, die man sonst ohne die Möglichkeit von infomax, vermutlich gar nicht in Zukunft mal spontan besucht hätte.

Natürlich passte nicht jeder Vortrag zu hundert Prozent in das eigene Arbeitsspezifische Alltags-Spektrum, aber dennoch war es sehr spannend und lehrreich, die verschiedensten Einblicke in andere Branchen und deren Erkenntnisse, Meinungen und andere große Themen zu bekommen.

Auch mal einen Schritt aus der Komfortzone hinaus und auf ein Event gehen, das Menschen aus aller Welt zusammenbringt, lässt mich sehr dankbar auf diese Konferenz zurückblicken.



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